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BVSE und AGPU: Positive Entwicklung bei Recyclinglösungen für den Baustoff PVC

Anlässlich des 21. Altkunststofftages in Bad Neuenahr haben der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) und die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU) eine positive Zwischenbilanz für das Recycling des Baustoffes PVC gezogen. PVC hat zahlreiche langlebige Anwendungen im Baubereich. Hier sind insbesondere bewährte Produkte wie etwa Fenster, Rohre, Bodenbeläge, Dach- und Dichtungsbahnen oder Kabelummantelungen zu nennen. „Durch Aufbau und Erweiterung von mittlerweile sehr etablierten Recyclingwegen lässt sich die Nachhaltigkeit dieser Bauprodukte inzwischen gut darstellen“, macht der bvse-Kunststoffexperte Dr. Thomas Probst deutlich.

PVC-Recycling im Aufwind

Der kürzlich veröffentlichte Fortschrittsbericht von VinylPlus®, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche, hat gezeigt, dass sich das PVC-Recycling weiterhin im Aufwind befindet. So konnten 2017 insgesamt 639.648 Tonnen recyceltes PVC registriert und die Menge im Vergleich zu den Vorjahren (560.492 Tonnen in 2016) gesteigert werden. Damit sind mittlerweile fast 80 Prozent des angestrebten Jahresziels von 800.000 Tonnen für 2020 erreicht. Maßgeblichen Anteil hieran haben die Recyclingaktivitäten in Deutschland. Anfang der 1990er Jahre hat man damit begonnen, Recyclinganlagen zu errichten und Sammelsysteme aufzubauen oder weiter zu optimieren. „Mittlerweile gibt es in Deutschland etwa 70 Betriebe, die mit dem Recycling von PVC Geld verdienen“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Diverse Recyclinginitiativen

Knapp 73 Prozent des jährlich hergestellten PVC wird im Baubereich eingesetzt und  wie in der Produktion sind folglich auch in der Abfallwirtschaft PVC-Bauprodukte mengenmäßig am bedeutendsten. Um die Verwertung kümmern sich in Deutschland diverse Recyclinginitiativen, wie die AgPR Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling und RoofCollect (Dachbahnen). Für Fenster hat die Rewindo GmbH mit ihren Recyclingpartnern ein flächendeckendes Rücknahmesystem eingerichtet. 2017 konnten insgesamt rund 100.000 Tonnen PVC-Regranulat aus Altfenstern und Produktionsabschnitten gewonnen werden. Seit Anfang 2005 bilden die Rohr-Recycling GmbH & Co. KG in Westeregeln und der Kunststoffrohrverband e.V. (KRV) eine Allianz, um die Verwertungsmengen zu steigern. Diese Initiative nimmt PVC-Rohre bundesweit zurück und sorgt für die Verwertung der Altprodukte.

Aus Alt mach Neu

Vorwiegend das Mittel der Wahl in diesem Prozess ist nach wie vor das werkstoffliche Recycling. Hierbei wird aus den ausgedienten Produkten ein Rohstoff gewonnen, der wieder in neuen Anwendungen verwendet werden kann. So ist das beim Fensterrecycling gewonnene Regranulat in neuen Fensterprofilen, ummantelt mit PVC-Neumaterial, als Recyclatkern zu finden. Der Einsatz der PVC-Recyclingprofile ist mittlerweile Standard. Anwendbar ist dieses Prinzip auch für PVC-Böden und -Rohre, bei denen das Regranulat auf der Unterseite bzw. in der Mittelschicht eingesetzt werden kann. Etablierte, langlebige Produkte werden schließlich – zum Teil als Mischfraktion – auch aus alten PVC-Kabelummantelungen hergestellt. Hier reicht die Palette vom Bakenfuß, über Schächte und Bretter bis zum widerstandsfähigen Industriebodenbelag. Die Hersteller solcher Produkte finden sich auch im PVC-Recyclingfinder der AGPU.

Altkunststofftag in Bad Neuenahr

Vom 12. bis 13. Juni lädt der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling in diesem Jahr bereits zum 21. Mal, zum Internationalen Branchentreff nach Bad Neuenahr ein. Auf der zweitägigen europäischen Branchentagung stehen aktuelle Themen des Kunststoffrecyclings auf dem Vortrags- und Diskussionsprogramm. Eine ideale Netzwerk- und Informationsplattform bietet an beiden Tagungstagen das Ausstellerforum.

Esslinger Entsorger Scherrieble sammelt alte Kunststofffenster für das Recycling

Wer im Raum Esslingen sichergehen will, dass seine ausgedienten PVC-Altfenster, -rollladen oder -türen einer ökologisch sinnvollen Verwertung zugeführt werden, ist beim Entsorger Scherrieble genau an der richtigen Adresse. Insgesamt 1.316 Tonnen konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr sammeln und dem werkstofflichen Recycling zuführen. Dabei setzt man nicht nur auf die Entsorgung von Großbaustellen, wie Anette Seitzinger, Stoffstrommanagerin bei Scherrieble betont: „Wer in der Region alte Kunststofffenster lieber recyceln lassen will, statt sie zu verbrennen, ist bei uns immer willkommen. Ob ein, hundert oder noch mehr Fenster, wir nehmen das Material an, sammeln und bündeln es für die Weiterverarbeitung in einer Recyclinganlage.“

Großes Engagement für Nachhaltiges Wirtschaften, das auch der Rewindo nicht entgangen ist. Das Unternehmen organsiert bundesweit seit 2002 das Recycling alter Kunststofffenster, -rollladen und -türen und hat Scherrieble nun offiziell als eine seiner Annahmestellen für Kleinstmengen gelistet. „Recycling lebt vom Mitmachen. Für die kontinuierliche Steigerung unserer Verwertungsmengen werden auch kleinere Mengen von unter zehn Fenstern immer wichtiger werden. Deshalb begrüßen wir es, dass Entsorgungsunternehmen wie Scherrieble solch großen Einsatz für die Recycling-Idee zeigen und eben auch kleine Mengen annehmen“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Mit den Annahmestellen für Kleinstmengen will die Rewindo all denjenigen eine Lösung bieten, die kleinere Mengen Altfenster nicht lagern können oder wollen. Dabei ergänzen die Anlaufstellen den bestehenden bundesweit flächendeckenden Abholservice und richten sich insbesondere an Montagetrupps und kleinere Handwerksbetriebe. Aktuell sind 25 Entsorger gelistet, weitere Unternehmen werden gesucht.

In der Praxis gelangen die alten Esslinger Kunststofffenster schließlich in die moderne Recyclinganlage des langjährigen Rewindo-Recyclingpartners Dekura GmbH im westfälischen Höxter, wo sie zunächst u.a. mittels Schredder zerkleinert werden. Danach folgt durch unterschiedliche Verfahren die sortenreine Trennung von Glasresten, Metallen und Kunststoff. Während etwa Glas, Metalle und weitere Stoffe an andere Recycler für die Wiederaufbereitung weitergeben werden, erfolgt die Verwertung der weitaus größten Fraktion, dem Kunststoff PVC, direkt vor Ort. Hergestellt wird ein hochwertiges PVC-Granulat. In neuen Fensterprofilen ist das Regranulat, ummantelt mit PVC-Neumaterial, dann als Recyclatkern zu finden. Ein Prozess, der mindestens sieben Mal wiederholt werden kann. Extrem nachhaltig also in Sachen Ressourcenschonung, hilft das Recyclingverfahren auch bei der Vermeidung von Treibhausgasen, wie Jörg Schiffner von Dekura zu berichten weiß: „Im Vergleich zur Produktion von Primär-PVC können wir mit unserem Verfahren zum Teil über 89 Prozent Treibhausgase einsparen.“ Dazu tragen dann auch die von Scherrieble gesammelten Altfenster bei – und zwar 2017 mit einer Einsparung von exakt 2.585.545 Kilogramm CO2-Emmissionen. Das hat die Dekura den Esslingern per Urkunde sogar verbrieft.

Urban Mining: 600 alte PVC-Fenster ausgebaut und recycelt

In Würzburg werden derzeit zehn Wohnblöcke mit 144 Wohnungen und einer Geschossfläche von rund 15.000 Quadratmetern zurückgebaut. Die Gebäude wurden zwischen 1950 und 1956 errichtet und entsprachen nicht mehr den heutigen Ansprüchen an Umweltschutz und Wohnambiente. Ein kommunales Wohnungsunternehmen entschloss sich daher zum Abriss und Neubau von Wohnimmobilien nach modernem Standard. Im Rahmen der Maßnahmen wurden auch 600 alte PVC-Fenster ausgebaut und dem werkstofflichen Recycling zugeführt.

Das Abbruchunternehmen arbeitet bei diesem Projekt mit Rewindo zusammen, dem bundesweit tätigen Service-Dienstleister für PVC-Altfensterrecycling, sowie Dekura als Recyclingpartner.

Aktion PVC-Recycling auf der 24. Fachtagung Abbruch

Vom 2. bis 3. März 2018 findet in Berlin die 24. Fachtagung Abbruch statt. Auch in diesem Jahr ist die Aktion PVC-Recycling wieder mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Neben der AGPU beteiligen sich weitere Partner an der Initiative, darunter sind unter anderem Rewindo, die AgPR und Roofcollect.

In diesem Jahr erwartet der Deutsche Abbruchverband als Organisator des Branchen-Events rund 900 Teilnehmer aus 15 Ländern sowie 115 Aussteller. Die Eröffnung der Abbruchtagung erfolgt durch Michael Groschek, ehemaliger Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

www.aktion-pvc-recycling.de

www.deutscher-abbruchverband.de/events/24-fachtagung-abbruch-2018-teilnehmer/

Fenstererneuerung im Industriepark Troisdorf – Alte Fenster liefern neuen Rohstoff

Das Gebäude 56 im Troisdorfer Industriepark, auch bekannt unter dem Namen „Haus der Technik“, war jahrelang die Schaltzentrale der HT Troplast AG. Heute beherbergt das Gebäude die Verwaltung der profine GmbH, einer der führenden Hersteller von Kunststofffenster-Profilen.

Um das Gebäude nun fit für die Zukunft zu machen, werden derzeit die über 200 alten Fenster gegen neue wärmedämmende Kunststofffenster getauscht. So wird die Energiebilanz deutlich verbessert und die Umwelt geschont. Zum Einsatz kommen hierbei natürlich die hochmodernen Profile von profine.

Der Nachhaltigkeitsgedanke leitet die T-Park GmbH, der heutigen Eigentümerin des Industrieparks zusammen mit dem ausführenden Fensterbauunternehmen ROLF Fensterbau GmbH aus Hennef jedoch auch bei den alten ausgebauten Kunststofffenstern. Nach Jahren im Einsatz werden diese nun über das bundesweit flächendeckend agierende System der Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service, mit Sitz in Bonn wiederverwertet. Dabei wird der wieder gewonnene Rohstoff genau dort eingesetzt, woher er eigentlich stammt: Aus alten Fenstern entstehen wieder neue.

In den neuen Fensterprofilen ist das Regranulat, ummantelt mit PVC-Neumaterial, dann als Recyclatkern zu finden. Der Einsatz der Recyclingprofile ist mittlerweile Standard und der Markt für Kunststofffenster mit Recyclatkern wächst stetig. Alle anerkannten Vorteile des Kunststofffensters, wie Langlebigkeit, Stabilität, geringer Wartungsaufwand, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und hohe Recyclingfähigkeit, bleiben beim Recyclingprofil erhalten. In technischer und bauphysikalischer Hinsicht also genauso so gut wie neu, helfen die Recyclingprofile darüber hinaus bei der Vermeidung schädlicher Treibhausgase. So spart jede Tonne PVC-Recyclat, das in der Profilherstellung zum Einsatz kommt im Vergleich zu Primär PVC rund 1,87 Tonnen CO2. Als Gründungsgesellschafter der Rewindo ist nicht zuletzt die profine maßgeblicher Treiber und Nutzer dieser Entwicklungen.

Das werkstoffliche Recycling der gebrauchten Kunststofffenster aus Troisdorf erledigen in hochmodernen Recyclinganlagen die Mitarbeiter der Dekura GmbH aus Höxter. Wiederverwertet werden hier u.a. Fensterrahmen und Altrollladen aus Deutschland und Europa. Ein praxiserprobtes Sammelsystem mit bedarfsorientierten Behältern ermöglicht dabei flächendeckend eine schnelle und flexible Übernahme des Altmaterials. Im Werk entsteht schließlich ein PVC-Mahlgut, das als Ausgangsmaterial für hochwertiges Granulat verwendet wird. Für die Recyclingexperten aus Höxter ist ihr Kerngeschäft jedoch noch nicht genug in Sachen Nachhaltigkeit. Durch die sortenreine Abtrennung verschiedener Metalle und anderer Fraktionen werden nebenbei auch weitere Rohstoffe aus den alten Fenstern für die Wiederverwertung gewonnen.

Dekura ist einer der Recyclingpartner der Rewindo, die seit 2002 das Recycling alter Kunststofffenster, -rollladen und -türen bundesweit mit wachsendem Erfolg organisiert. So konnten 2016 mehr als 29.000 Tonnen PVC-Regranulat gewonnen werden. Dies entspricht nahezu 1,8 Millionen recycelter Altfenster. Hinzu kommen über 74.000 Tonnen Produktionsabfall. Aufgaben und Maßnahmen der Rewindo stehen im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der freiwilligen Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche, VinylPlus.

„Best Practice“ geht im Frühjahr auf die Zielgrade

Nach knapp 1,5 Jahren Laufzeit geht die Aktion „Best Practice für die Umwelt“ im kommenden Frühjahr in die Zielgerade. Ihr primärer Zweck ist es, speziell in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beispielhafte Bauprojekte zu ermitteln, bei denen ausgediente PVC-Bauprodukte wie z.B. Fenster oder Bodenbeläge recycelt und wiederverwertet werden. Die Initiatoren – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU), Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service, beide Bonn, sowie die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), Marl, – wollen darüber hinaus demonstrieren, dass werkstoffliches PVC-Recycling in der Bauwirtschaft nicht nur in Ostdeutschland, sondern in der gesamten Republik moderne, umweltgerechte Maßstäbe für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit setzt.

Musterprojekt 2016 ins Leben gerufen

Die Initiative richtet sich an Wohnungs-, Fensterbau-, Entsorgungs- und Abbruchunternehmen sowie an Bauherren Öffentlicher Gebäude. Nach Ende der Aktion werden beispielhafte „Best Practice“-Referenzen in Wort und Bild, Presseresonanzen sowie Stellungnahmen von Unternehmen und Verbänden zu dem im Sommer 2016 ins Leben gerufenen Musterprojekt in einer
Dokumentation zusammengestellt. Von Beginn an haben mehrere Firmen und Institutionen ihre Unterstützung für die Initiative „Best Practice für die Umwelt“ geäußert, u.a. der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. (VSWG), Dresden; der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), Berlin; der Deutsche Abbruchverband e.V., Köln; der Bauindustrieverband Sachsen / Sachsen-Anhalt e.V., Leipzig; der Verband Fenster + Fassade (VFF), Frankfurt am Main; sowie führende Fensterbauunternehmen aus den neuen Bundesländern.

Die Mehrzahl der Projekte registrieren die Initiatoren im Bereich des PVC-Altfensterrecycling. In diesem Bereich werden – nicht nur in den drei Bundesländern – seit Jahren hohe Zuwächse verzeichnet. „Im Jahr 2016 erzielten wir zusammen mit unseren langjährigen Recyclingpartnern eine aufbereitete Menge von ca. 30.000 Tonnen Regranulat aus Altfenstern, was etwa 1,8 Millionen Fenstereinheiten entspricht. Hieraus entstehen später erneut Kunststofffenster mit Recyclatkern“, berichtet Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Er sieht in der Aktion deutliche Vorteile für die beteiligten Unternehmen: „Durch werkstoffliches Recycling gewinnen diese in der Öffentlichkeit Pluspunkte für nachhaltiges Handeln. Darüber hinaus können sie bares Geld sparen, weil das Recyclingsystem preiswerter ist als die Entsorgung in Baumischcontainern.“

Umweltfreundlicher Stoffkreislauf

„Neben Altfenstern, Dachbahnen und Rohren aus Kunststoff sind auch Bodenbeläge ein bedeutender Baustein im werkstofflichen Recycling von Bauprodukten“,
betont AgPR-Geschäftsführer Dr. Jochen Zimmermann. Seine Organisation betreibt in Troisdorf eine zentrale Recyclinganlage für ausgediente PVC-Bodenbeläge: „Auf diese Weise tragen wir zu einem geschlossenen, umweltfreundlichen Stoffkreislauf für ausgediente Bodenbeläge bei.“ Die in Troisdorf angelieferten PVC-Alt-Bodenbeläge werden nach Aussortierung anderer Materialien in der 1991 errichteten Anlage zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei Eignung lässt sich dieses problemlos bei der Produktion neuer PVC-Bauprodukte einsetzen.“

Wichtiger Bestandteil von „VinylPlus“

Warum eigentlich „Best Practice“? „Bei energetischen Sanierungen von Wohn- und Gewerbegebäuden fallen wie auch beim Rückbau von Immobilien große Mengen an Bauabfällen an. Mit Blick auf eine umweltgerechte Entsorgung in möglichst geschlossenen Materialkreisläufen gelten Materialtrennung und werkstoffliches Recycling heute dabei als die beste Vorgehensweise“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. Recycling von PVC im Baubereich sei darüber hinaus ein wichtiger Bestandteil von „VinylPlus“, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC´-Branche.

Vorschläge werden noch entgegengenommen

Noch bis März 2018 haben alle Bauherren aus der Wohnungswirtschaft oder dem Gewerbebau, sowie von Abbruchunternehmen, Fensterbau- und Entsorgungsbetrieben in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Chance, ihre „Best Practice“-Vorschläge bei Rewindo, der AGPU oder der AgPR einzureichen. Neben der Abschlussdokumentation sind in ausgewählten Fällen aktuelle und werbewirksame Pressetermine an den Baustellen geplant.

Wenn Sie einen Vorsachlag haben können Sie uns gerne kontaktieren unter:  Tel.: 0228 / 91783-0, Fax: 0228 / 5389594 oder E-Mail agpu@agpu.com

PVC-Recycling: Rekordprojekt in Franken

Ende Oktober 2017 fiel der Startschuss für ein in mancherlei Hinsicht rekordverdächtiges Bauprojekt. In Schweinfurt wird derzeit eine ehemalige Siedlung der US-Streitkräfte, die sich heute im Besitz der Stadt befindet, abgerissen und durch ein Neubaugebiet ersetzt. Bis 2019 werden die Arbeiten auf dem 28 Hektar großen Areal mit 34 dreigeschossigen Wohnzeilen und 13 Doppelhäusern voraussichtlich andauern. Der Rückbau erfolgt nach modernen und umweltgerechten Standards, was nicht nur eine Trennung der unterschiedlichen Baustoffe beinhaltet, sondern auch deren Recycling.

Neben einer größeren Menge an ausgedienten PVC-Bodenbelägen werden beim Abbruch der Siedlung auch rund 2.500 Kunststoff-Altfenster ausgebaut, in Containern gesammelt, anschließend werkstofflich recycelt und zu Fenster- und Bauprofilen wiederverwertet.  Das Projekt in Schweinfurt gehört zu den bundesweit vier größten Recyclingprojekten für PVC-Altfenster der letzten zehn Jahre – und im Freistaat Bayern stellt das Projekt sogar einen Recyclingrekord auf. Begleitet wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU), von Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, von der Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), vom europäischen Wirtschaftsverband für Hersteller von PVC-Fensterprofilsystemen und verwandten Bauprodukten (EPPA ivzw) sowie vom Recycling-Unternehmen Dekura GmbH.

Im Rahmen eines Pressetermins stellten AgPR, AGPU, Rewindo und Dekura zusammen mit dem Rückbauunternehmen am 25. Oktober die PVC-Recyclingaktivitäten vor Ort vor. Neben Vertretern der lokalen Medien berichtete auch der Bayrische Rundfunk dabei.

„Best Practice“ in Chemnitz – beispielhafter Umgang mit alten Baumaterialien

Besonders umsichtig müssen die Sanierungsarbeiten am Wohnzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), Ortsverband Chemnitz und Umgebung e.V., in der Chemnitzer Rembrandtstraße vonstattengehen. Denn dort leben in den 23 Wohnungen von Haus 2 der Einrichtung zur Zeit 32 körperlich schwerstbehinderte Menschen, deren Tagesablauf durch die Baumaßnahmen so wenig wie möglich gestört werden soll. Keine leichte Aufgabe, denn das Projekt sieht neben Arbei-ten an der Fassade den Austausch von 205 ausgedienten PVC-Fenstern gegen neue wärmegedämmte Kunststofffenster mit Dreifachverglasung vor. Dabei wird jedes Fenster während der Aus- und Einbauarbeiten mit einer Staubschutzkabine „eingehaust“, um die bewohnten Räume weit-gehend sauber zu halten. Schon abends können die Bewohner ihre ver-trauten Wohnräume wieder nutzen.

Umsicht mit der Umwelt

Umsichtigkeit lassen der Bauherr, das mit der Bauplanung beauftragte Architekturbüro Claus Höhn und das ausführende Chemnitzer Hand-werksunternehmen Liebert GmbH, auch bei der Entsorgung des alten Baumaterials walten. Die Altfenster werden nach dem Ausbau nicht in die Müllverbrennungsanlage gebracht, sondern in Thüringen bei der VEKA Umwelttechnik GmbH werkstofflich recycelt und dann später als Recyclingfenster an anderen Orten wiedereingesetzt.

Beispielhafte Bauvorhaben gesucht

Damit nimmt das Chemnitzer Bauprojekt zugleich an der länderübergrei-fenden Aktion „Best Practice für die Umwelt“ teil. Hierbei werden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis Ende des Jahres beispiel-hafte und nachhaltige Bauvorhaben, bei denen PVC-Bauprodukte werk-stofflich recycelt werden, ermittelt und anschließend dokumentiert. Initi-iert wurde die von regionalen und bundesweiten Verbänden und Unter-nehmen aktiv unterstützte Umweltaktion von der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, der Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), Marl, und der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU), Bonn.

Beitrag zu Recyclingzielen von „VinylPlus“

Das Rewindo-System ist seit 2002 im gesamten Bundesgebiet tätig und koordiniert dort das werkstoffliche Recycling von PVC-Altfenstern, -rollladen und -türen in einem geschlossenen Materialkreislauf. „In den Anlagen der mit uns kooperierenden Recycling-Partnerbetriebe wurden im Jahr 2016 knapp 30.000 Tonnen PVC-Granulat aus Altfenstern ge-wonnen und wiederverwertet. Dies entspricht etwa 1,8 Millionen Fens-tereinheiten“, berichtete Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter an-lässlich eines Ortstermins auf der Baustelle. Seine Organisation leiste damit zugleich einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Recyclingziele der europäischen PVC-Branche, die im europaweiten Nachhaltigkeits-programm der Gemeinschaftsinitiative „VinylPlus“ festgelegt sind.

Kunststofffenster mit Recyclatkern

Die VEKA Umwelttechnik ist einer der Rewindo-Partnerbetriebe und be-treibt eine der größten und modernsten Fensterrecyclinganlagen Euro-pas. Dorthin werden die Fenster aus Chemnitz transportiert und gelan-gen so in den Recyclingprozess: Die PVC-Altfenster werden zunächst geshreddert und weiter zerkleinert. Dann erfolgt in unterschiedlichen Verfahren die sortenreine Trennung in Metall, Gummi, Glasreste und Kunststoff. Letzterer wird erhitzt und durch einen Filter gepresst, um letz-te Fremdpartikel auszusondern. Das dabei zurückgewonnene reine PVC-Granulat ist schließlich der Ausgangsstoff für neue Kunststofffens-ter mit Recyclatkern.

Recycling ohne Qualitätsverlust

„Die Altfenster aus Chemnitz haben ihr Leben also nicht etwa bereits hinter sich, sondern noch ein langes Leben vor sich“, erläuterte Vetter. „Durch die hohe Recyclingfähigkeit von PVC könnten die Fenster sogar noch Jahrhunderte weiter ihren Dienst tun. Wissenschaftliche Untersu-chungen ergaben, dass Kunststofffenster, deren Lebensdauer wenigs-tens 30-40 Jahre beträgt, ohne Qualitätsverlust mindestens siebenmal recycelt und wiederverwertet werden können.“